Das Musen-Barometer

Vor etwa zwei Wochen hatte ich noch Urlaub. Wundervoll. Ich hatte so viele Pläne, was ich alles fertig kriegen wollte und natürlich stand ganz oben auf der Liste: Mal wieder richtig schön schreiben. Den ganzen Tag. Morgens aus dem Bett fallen, an den Laptop und los …

Denkste.

Statt zu Schreiben habe ich mein Wohnzimmer umgeräumt und ein Achtel Wand neu gestrichen. Ich habe einer Serie, die ich vor einem Jahr nicht weiter geguckt habe, noch einmal eine zweite Chance gegeben, ich habe sogar Hetero-Romanzen gelesen und keine Ahnung was noch alles – ach ja, die Idee zu diesem Artikel hatte ich auch.

So und seit letzter Woche arbeite ich wieder 40+ Stunden die Woche. Agentur-Alltag. Sofort steigt das Stresslevel in schwindelerregende Höhen. Über 900 Mails im Postfach. Die Kunden haben mich so vermisst und wollen gleich alle auf einmal etwas von mir. Schön. Nicht.

Und was ist? Die Muse klopft an und ist plötzlich sehr mitteilsam. Ist ja nett, dass da gleich drei Plot-Bunnys um mich herumhüpfen! Nur habe ich leider kaum Zeit.

So ist das jedes Mal, je mehr Stress ich habe, desto produktiver wird meine Muse und das Schreiben fällt mir ganz leicht. Nur dass der Tag dann immer zu kurz ist. 

Am schlimmsten ist es, wenn ich kaum noch Zeit zum Schreiben habe, da dreht die Muse dann völlig durch und bewirft mich mit kreativen Szenen und lustigen Dialogen. Knoten platzen, Konflikte werden gelöst, Charakter entwickeln sich zu Helden. Sehr frustrierend, weil ich dann wahrscheinlich gerade auf dem Fahrrad zur Arbeit sitze und die Ideen weg sind, wenn ich am Ende des Tages müde heimfahre.

Doch je mehr Freizeit ich habe, desto mehr komme ich in diesen Gammel-Modus, wo die Muse wieder zum inneren Schweinehund mutiert. Da ist dann alles andere interessanter.

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